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AG 60plus Rhein-Neckar

Chronik

Besuch der Ausstellung "900 Jahre Baden" in Karlsruhe

AG SPD 60 plus besuchte die Landesausstellung „900 Jahre Baden“ Durch das Zifferblatt einer überdimensionalen Kuckucksuhr gelangt man in Karlsruhe in das Badische Landesmuseum und in die große Landesausstellung, und gleich war man gefangen von dem Thema „900 Jahre Baden“: Wie in einem farbig gestalteten großen Geschichtsbuch, so fühlte man sich angesichts der ca. 400 Objekte, welche die Geschichte Badens vom Mittelalter bis zur Gegenwart beleuchten. Man konnte einen Burgberg mit den drei bedeutendsten badischen Burgen des Mittelalters erklimmen, man begegnete vis-a-vis dem Markgrafen Karl-Wilhelm, der 1715 Karlsruhe gründete und das Schloss als Residenz erbauen ließ. -Mit Laufrad und Skilift wurde man mit badischem Erfindergeist bekannt, und an einer Wand konnte man den Formenreichtum der Kuckucksuhren bewundern. Man begegnete herausragenden Persönlichkeiten, die Baden kulturell und wirtschaftlich prägten. Aber auch die dunklen Kapitel des badischen Geschichtsbuchs wurden aufgeblättert, mit dem Ausgangsbuch der Heil-und Pflegeanstalt Emmendingen und der Dokumentation persönlicher Schicksale. Hinter jedem Objekt steht eine faszinierende Geschichte, die von Glanzstunden und Schattenseiten in der Geschichte Badens erzählt -bis in die Gegenwart. Die Teilnehmer an dem Geschichtsausflug der AG SPD 60 plus waren begeistert von der lebendigen Darstellung in dieser Ausstellung.

 

Besuch in der Johannes-Diakonie Mosbach, Schwarzacher Hof

Bereits seit dem Jahr 1880 besteht in Mosbach eine Einrichtung der Behindertenhilfe, 1936 kam der Schwarzacher Hof mit einem großen Areal dazu, und seit Februar 2012 führt die Einrichtung den Namen Johannes-Diakonie Mosbach. Frau Schilling, zuständig für den Freizeitbereich in Schwarzach, empfing und betreute die Besuchergruppe der AG SPD 60 plus. Zunächst wurde in einem Videobeitrag die Entwicklung der Einrichtung aufgezeigt von den Anfängen bis zum heutige Stand mit acht Standorten in Baden-Württemberg und weiteren Orten mit Beschäftigungsmöglichkeiten für Behinderte. Der Leitspruch der Johannes-Diakonie lautet: Miteinander leben – voneinander lernen“ -ein Leitspruch, dessen Umsetzung den Besuchern immer wieder vor Augen geführt wurde. In den vielen Einrichtungen auf dem ca. 1 km² großen Gelände des Schwarzacher Hofes leben, bzw. arbeiten zur Zeit ca. 1000 Bewohnerinnen und Bewohner und 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei der Arbeit in der Einrichtung geht es darum, die Bewohnerinnen und Bewohner -Menschen mit psychischer und teilweise auch körperlicher Behinderung – zu befähigen, ein möglichst „ganz normales Leben“ zu führen, mit Unterstützung in vielen Lebenslagen, mit altersgerechter Betreuung, mit Assistenz zur persönlichen Entfaltung, sowie intensiver Begleitung z. B. bei „herausforderndem Verhalten“. Frau Schilling berichtete, dass die Bewohnerinnen und Bewohner auch im Umland der Einrichtung „integriert“ sind, z.B. bei Spaziergängen während ihrer Freizeit oder bei Erledigungen und Einkäufen für ihr Taschengeld. Die Gruppe der SPD-Senioren besuchte zunächst eine der Wohngruppen, wo sie mit dem betreuenden Heilerziehungspfleger intensive Gespräche über dessen Arbeit führen konnte. Der nächste Besuch galt der „Farm“, einer Einrichtung, die mit Obst- und Gemüseanbau und dessen Verwertung den Menschen sinnvolle Beschäftigung bietet und tagesstrukturierende Maßnahmen schafft. Nach einer Erfrischung mit selbst gepresstem Apfelsaft besuchte man das Kunst-Werk-Haus, wo sich Bewohner künstlerisch frei entfalten können; man war beeindruckt von der kraftvollen Bildsprache der künstlerischen Werke, die auch auf überregionalen Ausstellungen Anerkennung fanden. Bei der Vielzahl der Angebote konnte die Besuchergruppe nur einen kleinen Teil kennen lernen. Frau Schilling berichtete von der Arbeit in den Werkstätten, dem therapeutischen Reiten, dem Sinnesgarten, der Schule, den verschiedenen Freizeiteinrichtungen und der Seniorenbetreuung. Auf dem Gelände befindet sich außerdem eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, es gibt eine psychiatrische Ambulanz, sowie eine internistische Abteilung und ein Frühförderzentrum. In der Johannes-Diakonie Mosbach arbeiten unter anderem viele Menschen im freiwilligen sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst, die Einrichtung betreibt außerdem eine Fachschule für Sozialwesen mit den Ausbildungsgängen Heilerziehungspflege und Heilerziehungshilfe. Die Gruppe von 60 plus war beeindruckt von der Arbeit in der Johannes-Diakonie, die es Menschen mit Behinderung ermöglicht, ein möglichst „ganz normales Leben“ zu führen.

 

Besuch im Anna-Scherer-Haus in Bammental

Das Anna-Scherer-Haus in Bammental ist eine Einrichtung für ältere und pflegebedürftige Menschen, die viele verschiedene Möglichkeiten der Betreuung anbietet: Eine Pflegestation für Voll- und Teilzeitpflege, betreutes Wohnen, Tagespflege und Ambulante Pflege. Sie hat die Rechtsform einer gGmbH, besteht seit 15 Jahren und ist in Bammental und in der Region bestens vernetzt. Der Geschäftsführer Jörn Fuchs hieß die Gruppe von SPD 60 plus herzlich willkommen und stellte das Haus in groben Zügen vor: In der Einrichtung sind 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter viele in Teilzeit – beschäftigt. Das Haus betreibt eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen; pro Jahr erhalten 40 – 60 Praktikanten die Möglichkeit die Arbeit kennen zu lernen. Der Pflegedienstleiter, Michael Nikolaus, stellte die Pflegestation vor: Hier werden ca. 90 Personen vorwiegend in Einzelzimmern bestreut, hinzu kommen 5 Plätze für Kurzzeitpflege. Außerdem betreut der Ambulante Pflegedienst 30 – 40 Personen in ihrem jeweiligen Zuhause. Pro Station werden 20 – 23 Personen von 2-3 Pflegekräften pro Schicht versorgt. Jede Station hat einen eigenen freundlich ausgestatteten Speiseraum – zusätzlich zu der Cafeteria im Erdgeschoss. Und auf jeder Station werden nach festen Plänen therapeutische Beschäftigungen wie Gedächtnistraining, Basteln, Sitztanz angeboten. Bastel- und Malarbeiten waren an den Wänden der Flure und Räume zu bewundern. Diesen Bereich betreut Bettina Heynen. Sie führte die SPD-Senioren in den Bereich Betreutes Wohnen und in die Beteilung Tagespflege. Hier wird nach einem festen Wochenplan eine tageweise Betreuung angeboten, der Transport der zu betreuenden Personen wird durch das Haus organisiert. Einmal in der Woche ist ein Gottesdienst, weitere Programmpunkte sind ähnlich wie auf den Stationen Sitztanz, Kegeln, Ausflüge, Gedächtnistraining u.a. Für die Mittagsruhe gibt es einen eigens dafür eingerichteten Raum. Als besonders wichtig wurde den Besuchern die gute Atmosphäre des Hauses geschildert. Von großer Bedeutung sei auch die ständige Schulung und Fortbildung der Mitarbeiter. Der Kreisvorstand von SPD 60 plus dankte für die Führung und verabschiedete sich mit guten Wünschen für die Einrichtung.

 

AG SPD 60 plus zu Besuch im Judenhof in Speyer

Die Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus im Rhein-Neckar-Kreis hatte zum Besuch des Judenhofes in Speyer eingeladen. Die Gruppe aus verschiedenen Städten und Gemeinden wurde von Johannes Bruno begrüßt. Er erwies sich als sachkundiger Führer, der es verstand, die Besichtigung sehr interessant zu gestalten. Das Areal des Judenhofs liegt mitten in Speyer in unmittelbarer Nähe zum mittelalterlichen Dom. Auf dem Gelände sind die Ruinen der mittelalterlichen Synagoge und das vollständig erhaltene Ritualbad zu besichtigen, außerdem das erst kürzlich eröffnete Museum SchPIRA – der Name leitet sich von der hebräischen Umschrift des Namens Speyer her. Von Johannes Bruno erfuhren die Gäste, dass Speyer im Mittelalter einer der bedeutendsten jüdischen Gemeinden nördlich der Alpen beherbergte. Juden aus Italien und Frankreich kamen als Kaufleute und Bankiers, außerdem Gelehrte aus vielen Teilen Europas. Seit 1084 bestand in Speyer eine jüdische Gemeinde, oft wohnten die Juden Tür an Tür mit den Christen. Die Gemeinde bestand 400 Jahre, wobei die Gründe ihres Untergangs um das Jahr 1500 bis heute nicht vollständig geklärt werden konnten. Die mittelalterliche Synagoge wurde 1104 geweiht; von dem ursprünglichen Bau sind noch die Ostwand mit der vermauerten Apsis für den Tora-Schrein und Teile der Westwand erhalten, Die Fenster zeugen von einem Umbau im gotischen Stil aus der Zeit um 1250, als auch ein Frauenbetraum angebaut wurde. Die um 1120 errichtete Mikwe, das jüdische Ritualbad ist das älteste noch erhaltene nördlich der Alpen. Bruno erläuterte den Ablauf der rituellen Reinigung und konnte am Bau auf viele architektonische Besonderheiten hinweisen. Das erst am 9. November vergangenen Jahres eröffnete Museum SchPIRA stellt eine gelungene Ergänzung zu den mittelalterlichen Bauten dar. Die Ausstellung widmet sich den drei wichtigsten Säulen der jüdischen gemeinde: Synagoge, Friedhof und Ritualbad. Fenster, Kapitelle, weitere Architekturelemente, Grabsteine, sowie Münzen und der Schatz von Lingenfeld legen Zeugnis ab vom jüdischen Leben in Speyer im Mittelalter. Christel Masseck, die Vorsitzende von 60 plus im KV Rhein-Neckar, dankte im Namen der Gruppe Johannes Bruno, der mit seiner Führung interessante Einblicke in die Architektur der Bauten, aber auch in die durch die Religion bestimmte Lebensweise der jüdischen Bürger gegeben hatte.

 

SPD 60 plus zu Gast im Mehrgenerationenhaus PRISMA in Heidelberg

Mehr als 50 Menschen wohnen in dem Mehrgenerationenhaus PRISMA in Heidelberg-Handschuhsheim, die älteste ist über 90 die jüngsten gerade ein paar Monate alt. Wie funktioniert so etwas und wie bringt man so etwas zustande? – Das wollten SPD-Seniorinnen und Senioren aus dem Rhein-Neckar-Kreis wissen. – Und sie erlebten eine quicklebendige, offene und fröhliche Atmosphäre. Mit Frau Amrei Schmidt und Frau Ulli Leßmann wurde die Gruppe von zwei engagierten Frauen „der ersten Stunde“ informiert und durch das Haus geführt. Prisma ist das erste realisierte Wohnprojekt des Vereins OASE e.V., der sich in Heidelberg für die Initiierung und Verwirklichung gemeinschaftlicher Wohnprojekte einsetzt. OASE steht für „offen – alternativ – selbstbestimmt – engagiert“, und, so Schmidt und Leßmann, „das Schönste ist: Die Leute hier sind so.“ Der Weg zu Realisierung des Wohnprojektes war nicht einfach, doch man gewann die Stadt Heidelberg als Unterstützer und die Wohngenossenschaft pro… als Partner. Und auch die konkrete Planung war eine Herausforderung für alle Beteiligten: Die ganze Gruppe plante gemeinsam mit dem Architekten die Anlage, d.h. es mussten viele individuelle Vorstellungen eingearbeitet werden. Entstanden ist ein wunderschönes, helles Haus in Handschuhsheim auf einer Fläche von ca. 2000 qm mit 25 Wohneinheiten, davon 7 geförderte Mietwohnungen (für welche ein Wohnberechtigungsschein notwendig ist) und 18 Eigentumswohnungen, mit schöner Grünanlage, Spielplatz, Garten, Kletterwand, mit diversen Gemeinschaftsräumen zum Feiern, Werken, Musizieren etc. Jede der Wohnungen hat ihren individuellen Zuschnitt. Es wurde vor ca. 14 Monaten bezogen. Diese baulichen Gegebenheiten spiegeln die Vielfalt der Bewohner wider, unter ihnen 8 Seniorinnen bzw. Senioren, 20 Kinder und Jugendliche, 3 Alleinerziehende, 3 Paare, 7 Familien, 7 Singles und 2 Menschen mit Behinderung. Alle Bewohner sind Mitglied im Verein OASE e.V., dieser wiederum im Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V., einer Bundesvereinigung. In monatlichen Hausgemeinschaftssitzungen wird über Verwaltung und Organisation des Hauses entschieden. Alle Mitglieder tragen – je nach persönlicher Möglichkeit – zum Gelingen bei. Und das funktioniert bestens: So berichteten die beiden Damen, dass sie im vergangenen Jahr während einer Erkrankung hervorragend versorgt worden seien. Andererseits erfolgte auf die Frage nach Unterstützung der Kinder von Familien und Alleinerziehenden z.B. in der Betreuung von Kindern ein freudiges „Aber sicher doch, das ist selbstverständlich.“ Allgemeine Hilfsdienste regelt die Hausgemeinschaft, für die Lösung spezieller Probleme wie z.B. professionelle Pflege ist jeder selbst verantwortlich. In der Hausordnung bekennen sich die Bewohner dazu, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu unterstützen – und das funktioniert offensichtlich bestens – schließlich ist das Wohnprojekt auf lebenslanges Wohnen angelegt. – Ein Projekt mit Vorbildcharakter, welches den Gästen von SPD 60 plus viele Denkanstöße bot.