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Bildung: Mehr LehrerInnen für Inklusion und Ganztagsschulen

Landespolitik

Gute Nachrichten in der Bildungspolitik: Die grün-rote Landesregierung steckt in den nächsten Jahren erheblich mehr Lehrerdeputate in den Ausbau der Ganztagsschulen und in die Integration von behinderten Schülern. Und weil die Schülerzahlen deutlich geringer sinken als vorhergesagt, verzichtet die Landesregierung 2015 auf den Abbau von Lehrerstellen.

Zwar gibt es einen Schülerrückgang, doch der beträgt nur sechs Prozent. Prognostiziert worden waren 20 Prozent. Ursprünglich sollten im kommenden Jahr deshalb 1.800 Deputate gestrichen werden. Im Jahr 2016 werden dann lediglich 400 statt der bisher vorgesehenen 1.770 Deputate wegfallen. Anfänglich sollten bis zum Jahr 2020 insgesamt 11.600 Lehrerstellen entfallen, nun will die Regierung Jahr für Jahr neu entscheiden.

Die Nettonull steht

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid versicherte, dass das Land 2016 dennoch auf neue Schulden verzichten wird: „Die Nettonull steht.“ Finanziert werden die neuen Pläne aus Steuermehreinnahmen und Überschüssen.

Auch Kultusminister Andreas Stoch zeigte sich zufrieden: „Jetzt haben wir eine sehr gute Ausgangsposition, um unser Schulsystem auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.“

„Wichtige Weichenstellungen zu Schuljahresbeginn: Mehr Chancengerechtigkeit, individuelle Förderung und Betreuung – das bleiben unsere Ziele in der Bildungspolitik. Für uns gilt: Kein Kind in Baden-Württemberg darf verloren gehen“, so die Bewertung von Katja Mast, Generalsekretärin der SPD Baden-Württemberg.

Landesregierung sichert gute Unterrichtsversorgung

Die Schulen haben dem Kultusministerium zu Beginn des neuen Schuljahres 2014/15 eine erneut gute Unterrichtsversorgung im Pflicht- und Ergänzungsbereich signalisiert. Zudem werden die Schulen mit zusätzlichen Stellen für Inklusion, Ganztagsschule und Vorbereitungsklassen für Einwanderer und Flüchtlinge in ihrer Weiterentwicklung unterstützt.

Kultusminister Andreas Stoch in einem Klassenzimmer

„Die Stärkung der individuellen Förderung bleibt ein wichtiges bildungspolitisches Ziel“, erklärte Kultusminister Andreas Stoch. Das hohe Niveau der Unterrichtsversorgung drücke sich zum Beispiel darin aus, dass die zu Zeiten der Vorgängerregierung aufgelaufenen Überstunden der Lehrkräfte an den beruflichen Schulen und Gymnasien voraussichtlich weiter reduziert werden können, nachdem sie bereits in den beiden Vorjahren um rund 300 Deputate abgebaut wurden.

„Wir müssen uns bei den Lehrerinnen und Lehrern nicht – wie das früher der Fall war – Stunden leihen, um die Unterrichtsversorgung zu sichern", so Andreas Stoch.

Durch ein im Sommer beschlossenes, zusätzliches Kontingent von 837 Deputaten liegt die Gesamtzahl der neuen Stellen trotz Einsparungen deutlich über dem Vorjahr. Von dieser Situation profitieren auch die Absolventen der Lehramtsstudiengänge im Land.

Insgesamt 4.760 neue Lehrerinnen und Lehrer

Insgesamt kann das Kultusministerium 4.760 Lehrerinnen und Lehrer auf 4.578 Stellen einstellen. Bei den beruflichen Schulen liegt die Zahl der Einstellungen mit 1.030 in der Nähe der Rekordeinstellung des Vorjahres, als 1.100 Bewerber eingestellt werden konnten. Für die Aufgabe der Inklusion behinderter Schülerinnen und Schüler wurden 200 zusätzliche Stellen besetzt.

„Damit stärken wir das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung bereits vor der angestrebten Schulgesetzänderung, mit der wir ein Wahlrecht für die Eltern behinderter Kinder einführen wollen“, erklärte Andreas Stoch weiter.

200 Deputate für Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge und Einwanderer

Ferner sind 200 neue Deputate für Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge und Einwanderer zur Verfügung gestellt worden. Ein weiteres wichtiges Ziel sei der Ausbau der Ganztagsbetreuung. Die Landesregierung will damit auch erreichen, dass der Bildungserfolg weniger von der sozialen Herkunft abhängig ist als bisher.

178 Ganztagsschulen setzen neues Konzept um

Gerade bei Ganztagsschulen hat Baden-Württemberg durch die Politik der Vorgängerregierungen erheblichen Nachholbedarf. Der Landtag hat deshalb vor der Sommerpause beschlossen, die Ganztagsschulen im Bereich der Grundschulen mit einer neuen verbesserten Konzeption auszubauen. Für das Schuljahr 2014/15 werden 178 Ganztagsschulen an Grundschulen und Grundstufen der Förderschulen das neue Konzept umsetzen.

 

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