Herzlich willkommen!
Die Arbeitsgemeinschaft 60plus besteht seit 1994 und ist wegen des demographischen Wandels die mitgliederstärkste AG der SPD.
Unsere Kernthemen müssen selbstverständlich die des Alterns und des Alters sein: Möglichst lange selbständig und eigenverantwortlich wohnen und leben in einer seniorenfreundlichen Kommune, seniorengerechte Erwerbstätigkeit und eine auskömmliche Rente, menschenwürdige Pflege.
Aber die Weichen für die Lebensumstände im Alter werden früher, schon in der Kindheit und Jugend gestellt bei Bildung und Berufswahl, bei der Entscheidung für Kinder und der Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Seniorenpolitik kann nur gesamtgesellschaftlich gesehen und gestaltet werden – also mischen wir uns ein, auf allen Politikfeldern.
Es gibt viel zu tun – helft uns, arbeitet mit!
Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.
Norbert Theobald
Kreisvorsitzender
30.06.2022 in Topartikel AG 60plus
SPD AG 60plus wählt neuen Vorstand in Heidelberg

Die Veranstaltung wurde ordnungsgemäß eingeladen und fand am Donnerstag, den 5. Mai 2022 um 15 Uhr im Bürgerhaus am Gadamerplatz in Heidelberg – Bahnstadt statt. Die JHV wurde gemeinsam mit dem Kreisverband Heidelberg und dem Landesvorsitzenden der AG 60plus Rainer Arnold durchgeführt.
Gewählt wurden:
als Vorsitzender: Norbert Theobald (Schwetzingen)
als stellvertretende Vorsitzenden: Anne Oehne-Marquard (Neckargemünd) und Edwin Schreyer (Sandhausen)
als Beisitzer: Dorothea Vogt (Sinsheim), Walter Herberg (Oftersheim), Peter Wirkner (Mühlhausen)
06.07.2025 in Aktuelles
Hans-Georg Kerler, Vom Blitzschlag zur Rehabilitation
......... Eine Ärztin der Reha-Klinik wusste auch nur eine ironisch-statistische Antwort: weil ich ein Mann und alt sei (76 Jahre). Da ich kein Raucher und beim Alkohol zurückhaltend gewesen sei, hätte die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls nur bei einem Prozent gelegen, bei Rauchern und Alkoholfreunden wären es fünf bis sechs Prozent. Leider gehörte ich nicht zu den 99 Prozent Nicht-Betroffenen. Glück im Unglück: ich bin Rechtshänder - die Lähmung ist linksseitig.
Um das Liegen im Bett zu verringern, bat ich um einen Rollstuhl. Die Ärzte hielten den Beginn einer Ergo- und Physiotherapie an Arm und Bein für geboten. Je sechs Tage befand ich mich auf der Intensiv- bzw. Normalstation der Neurologischen Klinik des KH. Danach konnte ich einen Therapieplatz in der Schmieder-Klinik in Allensbach am Bodensee erhalten, einem neurologischen Fach- und Rehabilitationskrankenhaus. Davon gibt es sechs – von Konstanz bis Heidelberg. Sie gelten als renommiert und haben oft lange Wartezeiten. Träger der Kliniken ist eine Stiftung.
Prof. F. Schmieder und die moderne Hirnforschung leiten aus der Erkenntnis der Plastizität des Gehirns dessen Anpassungs- und Kompensationsfähigkeit nach einer Schädigung ab. Darauf beruhen die Therapieansätze und das Motto der Klinik: „Nie aufgeben!“ Ziel ist, „das körperliche und seelische Gleichgewicht … wiederherzustellen“, gestörte Funktionen zu verbessern und verlorene Funktionen durch Ersatzstrategien zu kompensieren. So sollte auch die Neigung zu Spasmen (Krämpfen, erhöhtem Muskeltonus) verringert werden.
Das Ambiente der Klinik ist außergewöhnlich: am flachen Südhang des Bodanrück zwischen Wald und Bodensee in einem Parkgelände gelegen, bietet sie bei klarem Wetter einen einzigartigen Blick auf das Alpenpanorama – u.a. Montafon, Säntis und Churfirsten. Davor erstreckt sich der Bodensee, genauer der Untersee mit der Insel Reichenau. Diese Umgebung war wohltuend und genau das Richtige für mich.
In den ersten Wochen waren logopädische Übungen angesagt, um die Lautbildung (bei mir S und Z) zu verbessern: „Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“, „Der Zweck hat seinen Zweck, den Zweck zu bezwecken; wenn der Zweck seinen Zweck nicht bezweckt, hat der Zweck keinen Zweck“. Davon gab es Hunderte banale und kuriose Übungsbeispiele, die ich alle mehrfach und täglich artikulierte - unterstützt von Facialis- und Mundmotorik-Übungen sowie Stimmbildung und Rhetorik in der Gruppe.
Priorität hatte aber die Mobilisierung des betroffenen Beines. Von Mai bis September erhielt ich in der Abteilung Säntis in der Stufe C Physio- (Bein-) und Ergo- (Arm/Hand-) Therapie von mehreren kompetenten Therapeutinnen und Therapeuten. Anfänglich konnte ich mich nur im Rollstuhl bewegen. Übungen zur Muskelstärkung und Aktivierung von Nerven im linken Bein fanden in der Beinpresse, am Ergometer, am Stehbarren oder an einer Liege statt: bei den letzten beiden durch Kniebeugen, Hinsetzen und Aufstehen. Es folgten Gleichgewichtstraining, dann Gehversuche zunächst am 30 m langen Handlauf des sog. Rondells, danach mit dem Vierpunktstock, schließlich mit dem normalen Gehstock. Bei fehlender Steuerung des Vorderfußes muss dieser durch eine Fußschiene gestützt werden, um das korrekte Abrollen des Fußes zu ermöglichen. Zunächst übte ich das Gehen im Gebäude mit seiner langen Fluren, nach drei Wochen auch das Treppensteigen am Handlauf, ab Juli das Gehen im Außengelände in Begleitung, z.B. in der Terraingruppe, dann mit Praktikanten/innen oder einer jungen Frau, die nach dem Abitur als Bundesfreiwillige willkommene Dienste in der Klinik leistete. Meine Physiotherapeutin ließ mich an einem Hindernisparcour mit Pflastersteinen und Schwellen üben. Schließlich konnte ich zu Fuß alleine die Klinik umrunden. Im August gelang es mir, im Flur ein kleines Stück ohne Stock zu gehen, allerdings behielt ich zur Sicherheit den Stock in der Hand. Ich durfte auch Fahrrad im Park fahren – mit einem Dreirad. Das war sehr vergnüglich.
Die Therapien gehen oft bis zur Leistungs- und Schmerzgrenze. Sehr viel Wert wird auf selbstständiges Üben gelegt, damit das geschädigte Gehirn und die verringerte Muskulatur sich dem früheren Zustand annähern. Ärzte/innen und Pfleger/innen motivieren ihre Patienten zur Aktivität. In der Bodengruppe wurde das Aufstehen trainiert für den Fall eines Sturzes: drehen in die Bauchlage, knien, hochdrücken evtl. am Stuhl oder Heizkörper. Parallel zu den Therapien sind die Pfleger/innen und Therapeuten/innen gehalten, den Patienten zu helfen, selbstständiger zu werden, insbesondere bei der Lähmung einer Hand. Lymph-drainage, Elektrostimulation der Nervenbahnen im Arm, Übungen mit der Hand oder die Spiegeltherapie zeitigten bei mir leider nicht die gewünschten Erfolge. Hände seien eben viel komplizierter als die Beine, hieß es. Das dauere eben.
Das Zeitfenster für Therapien wird auf zwei Jahre veranschlagt. Dann nimmt der Zuwachs an Fähigkeiten ab. Immerhin konnte der Arm- und Schulterbereich durch moderne digital-mechanische Geräte mit Bildschirm und verschiedenen Animationsprogrammen gelockert und mobilisiert werden.
Außerhalb der Therapien gibt es viele Angebote: Ergometer, Laufband, NuStep, Tischtennis, Schwimmbecken, Vorträge, Konzerte, Bingo. Digitale TV-Vortragsfilme sind Pflicht: Themen sind Bewegung und körperliches Training, Ernährung bei Schlaganfall, Stressbewältigung, Rehabilitation u.v.a. Vorzüglich ist auch die Sozialberatung, die über Kranken- und Pflegeversicherung informiert. Gut zu wissen, wie Therapieverlängerungen vonstattengehen. Der Arzt muss sie gegenüber dem Kostenträger (KV, PV, BG) begründen – mit zu erwartenden Fortschritten. Der Bademeister animierte mich zum Schwimmen. Das Wasser war sehr angenehm. Aber es gelang mir nur im Kreis herumzupaddeln, weil das linke Bein zu wenig Kraft besaß.
Wichtig ist auch der Kontakt zu anderen Patienten/innen mit ihren Krankengeschichten und Erfahrungen. Ein unterhaltsamer, musikalischer Zimmernachbar sang eines Morgens Beethovens „Freude schöner Götterfunken“. Ein ehemaliger Pilot erzählte den Tischnachbarn seine Erlebnisse als Postflieger in Afrika und als Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr. Man konnte sehr interessante Menschen kennenlernen.
Anfangs erhielt ich Frühstück, Mittag- und Abendessen aufs Zimmer. Dann fuhr ich mit dem Rollstuhl zur Cafeteria, dem Speisesaal der Klinik. Später ging ich mit dem Stock dorthin. Der Speiseplan ist abwechslungsreich, überwiegend mediterran und bietet auch vegetarische und vegane Kost, viel Gemüse, Obst und Joghurt. Sonntags kann man brunchen: Kaffee und Hefezopf, Weißwurst, süßer Senf und Brezel, Körnerbrötchen, Rührei, Käse, Wurst, Orangensaft, Müsli, Obst zur Auswahl. Das Personal ist überaus freundlich und behilflich. Bei warmem Wetter kann man auch auf der Terrasse mit Blick in den Park speisen. Patienten von einer Station oder vom selben Flur nehmen die Mahlzeiten meist gemeinsam ein. So kann man sich unterhalten und Informationen austauschen. Einige davon bilden bis heute eine Chat-Gruppe oder telefonieren.
Ich erhielt jedes Wochenende Besuch von meiner Frau, meinen Kindern und Brüdern, von Freunden, Genossen und Kollegen, was mir sehr gut getan hat. Mit diesen und Mitpatienten unternahm ich Ausflüge im Rollstuhl und Spaziergänge in die Umgebung, z.B. an einen Teich mit Schilf und Libellen. Mit der Familie genoss ich die italienische Küche im „Casa Mia“ am Allensbacher Bodenseeufer beim Bahnhof, zu dem es einen kostenlosen Fahrdienst gibt.
Nachdem ich mit Hilfe der Pfleger/innen und Therapeuten/innen genügend Selbstständigkeit erworben hatte wie anziehen, duschen, frühstücken und essen, Wege zu den Therapien zurücklegen usw. und genügend Fortschritte gemacht hatte, wurde ich Ende September von meiner neuen Ärztin der Stufe D in der Abteilung Höri zugeteilt und erhielt ein Einzelzimmer mit Blick zum Bodensee. Dort blieb ich vier Wochen zu weiteren Therapien bis zur Abschlussuntersuchung im Oktober 2024. Der Stationsarzt stellte mir in Aussicht, die Therapie in der ambulanten Tagesklinik Schmieder in der Rötestraße 18 in Stuttgart fortzusetzen.
Ein ehemaliger Kollege holte mich ab. Nach einem Hausarzttermin in Zuffenhausen konnte ich bis zum Dezember diese Klinik besuchen. Sie stellte erfreulicherweise jeden Tag einen kostenlosen Fahrdienst zur Verfügung. Die Therapeuten/innen und die Ärztinnen waren auch hier sehr freundlich und kompetent: sprachliche und mathematische Konzentrations- und Greifübungen, Gymnastik, Gleichgewichts-, Haltungs- und Laufbandtraining. Ich konnte dort mehr Sicherheit beim Gehen und einen aufrechteren Gang erreichen. Durch Tiefenmassage mobilisierte meine Ergotherapeutin die Armmuskeln.
Im Januar 2025 war der erste Termin der Physio- und Ergotherapie bei Rehamed in Stuttgart-Feuerbach, wo die Therapie nach ärztlicher Verordnung mit neuen Varianten fortgesetzt wird. Zweimal jede Woche fahre ich in Begleitung meiner Frau mit der Stadtbahn nach Feuerbach. Dabei gehe ich zu Fuß je einen Kilometer hin und zurück, ein gutes Gehtraining, das von fast täglichen Spaziergängen unterstützt wird.
Zu erwähnen ist der in meinem Fall notwendige Einbau eines Handlaufs im Treppenhaus und der Umbau des Badezimmers in einen behindertengerechten Zustand: Entfernung der Badewanne, ebener Zugang zur Dusche, erhöhte Toilette, rutschfeste Fliesen und Stangen an den Wänden zum sicheren Festhalten. Also ein völliger Umbau, dessen endgültige Kosten wesentlich höher als der Voranschlag lagen. Immerhin wurde ein Zuschuss von 4000 € von der PV gewährt.
Übrigens: Nach der Befragung durch einen Gutachter habe ich Anfang des Jahres einen Schwerbehindertenausweis (analog wie die anderen Anträge auch) beantragt, was bestätigt wurde, aber erhalten habe ich den Ausweis bisher noch nicht. Da wünsche ich mir, dass die Digitalisierung der Verwaltung die Bearbeitung vereinfacht.
Insgesamt betrachtet fühlte ich mich gut behandelt und versorgt. Als Betroffener weiß man den deutschen Sozialstaat wirklich zu schätzen. Diese Meinung teilen auch meine Mitpatienten. Sozialdemokraten müssen ihn konsequent verteidigen und wo nötig, ausbauen.
05.07.2025 in Pressemitteilungen
SPD Baden-Württemberg startet mit 70 starken Kandidierenden in den Landtagswahlkampf 2026

Die SPD Baden-Württemberg hat am heutigen Samstag in Fellbach ihre Landesliste für die Landtagswahl 2026 beschlossen. Mit insgesamt 70 engagierten Kandidierenden, 33 Frauen und 37 Männer, zieht die Südwest-SPD in den Wahlkampf. Ziel der Partei ist es, mit einer starken Fraktion in den neuen Landtag einzuziehen und Regierungsverantwortung zu übernehmen.